Gruppenfotografie, drei der Dann-Schwestern mit ihren Eltern am 70. Geburtstag ihres Vaters Albert Dann

Jüdisches Museum Augsburg Schwaben

Beschreibung

Die Gruppenfotografie zeigt (von links nach rechts) die Dann-Schwestern Sophie (1900-1993), Lotte (1912-2018) und Gertrud (1908-1998) mit ihren Eltern Fanny (1876-1969) und Albert Dann (1868-1960) auf einem Sofa im Wohnzimmer der Familie sitzend. Die Fotografie wurde am 70. Geburtstag von Albert Dann in Augsburg aufgenommen. Dieser war "Kommerzienrat" und besaß in Augsburg eine Firma für Kurz- und Manufakturwaren, die er von seinem Schwager nach dessen Tod übernommen hatte. Er selbst stammte aus Frankfurt am Main, seine Frau Fanny, geb. Kitzinger, aus Fürth. Das Paar heiratete 1899 und hatte fünf Töchter: Sophie, Thea, Elisabeth, Gertrud und Lotte. Thea Dann (1901-1918) starb schon 1918 an den Folgen einer Bilddarm-Operation und ist auf dem jüdischen Friedhof Augsburg, Haunstetter Straße, begraben. Die vier anderen Dann-Schwestern konnten in den 1930er Jahren rechtzeitig vor den Nationalsozialisten in das rettende Ausland fliehen. Tochter Elisabeth (1906-2012) emigrierte 1937 nach Palästina. Dorthin flohen auch die Eltern, Albert und Fanny Dann im Jahr 1939. 1950 zogen die Eltern Dann aus Israel nach England, wohin die Töchter Lotte und Gertrud im April 1939 gemeinsam geflohen waren. In England starb Albert im Jahr 1960, Fanny 1969. Sophie und Gertrud Dann waren ab 1941 im Kriegskinderheim von Anna Freud (Hampstead Nurseries) als Kinderkrankenschwestern tätig, ab 1945 setzten sie sich für die Pflege von Kindern aus Konzentrationslagern in Bulldog’s Bank ein. Sophie verstarb im Jahr 1993 und Gertrud 1998, beide in England. Die jüngste Tochter Lotte Dann war bereits 1933 nach Turin (Italien) emigriert, um Medizin zu studieren. Von 1939-1945 lebte sie in England, wo sie ihren Mann Paolo Treves heiratete und anschließend gemeinsam mit ihm nach Italien zurückkehrte. Dort verstarb Lotte Treves, geb. Dann, im Jahr 2018. Elisabeth Stern, geb. Dann, arbeitete in Israel als Übersetzerin und Buchbinderin. Sie verstarb dort im Jahr 2012.