Beschreibung
Rechnung (Nr.1676) über 25,06 Reichsmark; Augsburg, 09.03.1935; Inhalt: 1 Kiste diverse Sorten Käse; Aussteller: Käsefabrikation und Großhandlung Gebrüder Bein/Augsburg; Adressat: K. A. Schnell, Rotenburg/Fulda; bezahlt am 18.05.1936. Zum historischen Hintergrund der Firma und der Familie Bein: Alexander Bein (1848-1908) stammte aus dem unterfränkischen Unsleben (bei Bad Kissingen) und war mit Klara Schwab (1847-1898) aus Heidingsfeld verheiratet. Zusammen hatten sie drei Söhne: Sigmund (geb. 1876), Albert (1879-1842, ermordet im KZ Piaski) und Hugo (1881-1918). Mit seinem Bruder Sigmund Bein (1854-1900) gründete Alexander Bein 1879 in der Elisenstraße 1 Augsburg die „Gebrüder Bein Käsegroßhandlung“. Nach dem Tod von Alexander Bein wurde die Käsehandlung von seinen Söhnen unter selben Namen weitergeführt. Das Geschäft bestand bis 1939. Sigmund Bein konnte 1937 über Holland nach England vor den Nationalsozialisten fliehen. Sein Bruder Albert wurde deportiert und im Lager Piaski, südlich von Lublin ermordet. Der jüngste Bruder Hugo Bein war bereits als Soldat im Ersten Weltkrieg gefallen. 1939 wurde das Unternehmen arisiert und zwangsweise verkauft. 1940 findet sich im Adressbuch der Stadt Augsburg als neuer Besitzer in der Elisenstraße 1 „Johann Schötz Käsegroßhandlung“.