Synagogentür aus Donauwörth – Städtische Museen Donauwörth/ Haus der Stadtgeschichte

Haus der Stadtgeschichte Donauwörth

Beschreibung

Die massive, aus Eisen geschmiedete Rundbogen-Tür mit dem Chanukka-Leuchter-Motiv stammt wohl aus einer früheren Synagoge in Donauwörth. Gesichert ist, dass die Tür vor dem 16. Jahrhundert entstanden ist, möglicherweise bereits im 13./14. Jahrhundert. Ihr Herstellungsort ist unbekannt. Das Türblatt bilden heute mehrere rechteckige, ausgeschmiedete Eisenplatten unterschiedlicher Größe. Diese wurden an den Rändern übereinandergelegt und miteinander vernietet. Auf der Vorderseite der Tür befinden sich geschmiedete Zierelemente – besonders auffällig ist hier der Chanukka-Leuchter im oberen Bereich. Zwei überkreuzte Bänder in den Diagonalen bilden die konstruktive Stabilisierung. Die Rückseite trägt keine Ornamente. Die Türangeln sind geschmiedet, es ist kein Türschloss mehr vorhanden.

Über diese Tür, die in einer Sonderausstellung ("Als Fels errichtet, um zu danken" – Synagogenbau im Mittelalter, Erfurt 2019) zum ersten Mal präsentiert wurde, ist wenig bekannt. In Donauwörth wurde sie zunächst als "Türe zur Schatzkammer im Rathaus" geführt (wohl Zweitverwendung) und vermutet, dass sie ursprünglich aus der Mangoldburg Donauwörth stammt. Gegen diese Theorie spricht allerdings das charakteristische Ornament in Form eines Chanukka-Leuchters auf der Vorderseite. Die Tür könnte aus einer Synagoge aus dem 14. Jahrhundert oder aus einer ab dem 16. Jahrhundert (nach 1521) abgetragenen Synagoge stammen. Sie weist außerdem Ähnlichkeiten mit einer Synagogentür aus Mödling (Österreich) auf.