Kassette des Kantors und Lehrers Isidor Kahn (1864-1930) aus Krumbach-Hürben

Heimatverein Krumbach e.V.

Beschreibung

Die Kassette aus Eisenblech, vermutlich nachträglich mit einem Kastenschloss versehen, ist zweifach mit eingeritztem Schriftzug „Kahn“ gekennzeichnet. Sie entstammt dem Besitz des Isidor Kahn (1864 -1930). Isidor Kahn war bis 1897 Lehrer und Kantor in Fellheim (Lkr. Unterallgäu), von 1897 bis 1924 Lehrer an der Israelitischen Volksschule und Kantor in der Synagoge Krumbach-Hürben, nach deren Schließung 1925 bis zu seinem Tod weiterhin Religionslehrer in Krumbach-Hürben. Seine Persönlichkeit und seine große Bedeutung, nicht nur für die jüdische Gemeinde, erfuhren auch seitens der Stadt Krumbach durch zahlreiche Vereine und Verbände eine umfassende Würdigung. Seine Witwe Lina Kahn (geb. 1876) emigrierte 1941 von Lissabon aus über Kuba, wo ihr Sohn Eugen (1900-1941), der sie dort erwartete, plötzlich verstarb, nach New York. Die Kassette hatte sie bei ihrer Emigration zusammen mit anderem Inventar in Krumbach-Hürben zurückgelassen. Um 1980 kam sie aus dem Nachlass ihrer ehemaligen Haushälterin, in deren Familie als „Geldkassette“ des Lehrers Kahn bezeichnet, durch Schenkung des Großneffen an einen Krumbacher Heimatforscher und Sammler, dessen Judaica-Sammlung 2017 durch Schenkung in den Bestand des Heimatverein Krumbach e.V. überging.