Chanukka-Leuchter

Marktgemeinde Fischach

Beschreibung

Dieser mit einem Davidstern verzierte Chanukka-Leuchter (Chanukkia) aus Fischach stammt aus der Zeit um 1900. Ursprünglich im Besitz der jüdischen Fischacher Familie Moritz Mendle, gelangte er als Schenkung ins Eigentum des Marktes Fischach und befindet sich heute im örtlichen Rathaus.

Das jüdische Chanukka-Fest erinnert an den Aufstand der Juden gegen den Seleukidenkönig Antiochus IV. Epiphanes (175-164 v.d.Z.) unter Führung der Makkabäer und an die Neuweihe ihres Tempels zu Jerusalem (165 v.d.Z.). Der Aufstand richtete sich gegen eine Politik, die den jüdischen Glauben unterdrückte. Als nach dem Sieg der Makkabäer der Tempel neu geweiht werden sollte, reichte der Überlieferung zufolge das geweihte Öl nur noch für einen einzigen Tag – und doch brannten die Lichter im Heiligtum damit acht Tage lang, bis neues Öl hergestellt war. Aufgrund dieser Begebenheit und zum Gedenken an den Sieg der Makkabäer wurde Chanukka zu einem Freuden- und Lichterfest, bei dem am ersten Abend ein Licht und anschließend jeden Tag ein weiteres angezündet wird. Die Leuchter, die dabei verwendet wurden, sind diesem Brauch gemäß mit acht Behältern für Öl und Dochte ausgestattet; als die Beleuchtung mit Kerzen üblich wurde, mit acht Tüllen oder Dornen. Ein neuntes Licht (mittig) dient dem Anzünden. Die schon im 13. Jahrhundert überlieferte Sitte, für Reisende und Fremde die Chanukkia in der Synagoge anzuzünden, führte zur Herausbildung von Standleuchtern. Das Chanukka-Fest (dt. "Weihung") beginnt am 25. Kislew (November/Dezember), da nach der Überlieferung die Weihe des Tempels auf diesen Tag fiel.