Schädelhand

KOENIGmuseum

Beschreibung

Die verhalten stilisierte „Schädelhand“ zählt zu der Werkgruppe der Vanitas- Motive, die Fritz Koenig (1924-2017) durch alle Schaffensperioden hindurch als Thema begleitet hat. Die mittelalterliche Sakralkunst wie auch die gerade in Bayern tief verwurzelte religiöse Volkskunst fungieren oftmals als Initialzündung für Koenigs bildnerische Ausformulierungen. So auch hier. Der senkrecht aufragende Unterarm zeigt auf vier Fingern der rechten Hand balancierend einen Totenschädel. Formal erinnert die Plastik an mittelalterliche Armreliquiare, die der Aufbewahrung einer Arm,- oder Handreliquie von Heiligen diente. Koenigs Arbeit jedoch ist keine Reliquie, sondern ein eindrückliches Memento mori, welches seiner künstlerischen Faszination für die Darstellung der menschlichen Hand ebenso Rechnung trägt wie seiner Begeisterung für die Symbolik der kugeligen Schädelform in ihren unterschiedlichen Ausprägungen und Bedeutungsgehalten. Er selbst erklärt seine Affinität zu den der Kugelform eingeschriebenen Bildmetaphern Kopf, Gesicht, Totenschädel mit den Worten: „Ich suche ihn wahrscheinlich überall, den Totenkopf.“ (Originalzitat F.K. aus: Fritz Koenigs Kugel. Der Bildhauer und der 11. September, Film von Percy Adlon, Bayerischer Rundfunk 2002, Aufnahme 11.9.2016, ARD- Alpha, Min.03.45- 03.54.)

Autor

Stephanie Gilles M.A.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-SA 4.0