Kleines Reiterstandbild

KOENIGmuseum

Beschreibung

Das Motiv des Pferdes ist in der Kunst Fritz Koenigs (1924-2017) durch alle Schaffensperioden hindurch allgegenwärtig. Nicht nur als Bildhauer und Zeichner setzt er sich mit diesem Thema auseinander, sondern auch als Züchter und leidenschaftlicher Reiter. In der Plastik „Kleines Reiterstandbild“ aus dem Jahr 1979 finden sich inhaltliche wie formale Rückgriffe auf die Antike beziehungsweise die dorthin zurückreichenden Traditionslinien, wie sie häufig in Arbeiten Koenigs aufscheinen. Weitere Motive sind hier in beispielhafter Nennung der zwei,- bzw. vierspännige Wagen, also Darstellungen der Biga und der Quadriga oder auch der Kentaur. Während viele Pferde,- und Reiterdarstellungen Koenigs die sinnliche Körperlichkeit der Kreatur oder das Verschmelzen von Mensch und Tier thematisieren, wird hier das ehrende Andenken zum Leitmotiv. Der Kunsthistoriker Peter Anselm Riedl schreibt dazu: „Die resolute Verdichtung der Vorstellung „ Reiterdenkmal“ zu einem sprachkräftigen Komposit aus Sockelprisma, Hals-Kopf-Partie des Pferdes und gerecktem menschlichen Oberkörper, ist im Kleinen Reiterstandbild von 1979 gewollt und erreicht“ (Peter Anselm Riedl, Einführung, in: Dietrich Clarenbach, Fritz Koenig. Skulpturen. Werkverzeichnis, mit einer Einführung von Peter Anselm Riedl, München 2003, S.20). Die durch den Abstrahierungsprozess erreichte Anonymisierung führt hier zur Visualisierung essentieller Bedeutungsgehalte eines Reiterstandbildes wie Strenge, Würde und Erhabenheit.

Autor

Stephanie Gilles M.A.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-SA 4.0