Kleine Säulenkaryatide B

KOENIGmuseum

Beschreibung

In den 1950er und 1960er Jahren beschäftigte sich Fritz Koenig (1924-2017) intensiv mit Formulierungen zu den Themenkreisen Votiv und Kreuz. Inhaltlich wie formal entwickelt sich daraus die Werkgruppe der Karyatidenfiguren. Die Bezeichnung Karyatide stammt aus der Antike und bezeichnet eine in eleganter Leichtigkeit aufgerichtete, als Frauenfigur gestaltete architektonische Tragsäule, die ihre männliche Entsprechung in der Lasten tragenden Gestalt des gebeugten Atlanten findet. Koenig übernimmt den Begriff der Karyatide, löst ihn aus seinem architektonischen Gesamtkontext und entwickelt daraus ein eigenes, radikal verknapptes Formenvokabular mit einem neuen, geradezu konträren Bedeutungsgehalt. Formal wird die antike menschliche Figur zur abstrahierten Säule, während spannungsreich kontrastierend dazu der inhaltliche Fokus auf den singulären Menschen und seine Befindlichkeiten gerichtet wird. Die Kleine Säulenkaryatide B war im Jahr 1968 die Jahresgabe des Kunstvereins Braunschweig.

Autor

Stephanie Gilles M.A.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-SA 4.0