Brunnenanlage mit Kugelkaryatide N.Y.

KOENIGmuseum

Beschreibung

Auf Vermittlung seines New Yorker Galeristen George Staempfli erhält Fritz Koenig 1967 den Auftrag, für die Plaza des World Trade Centers eine Brunnenanlage zu entwerfen. Koenig begegnet dieser ‒ wie er selbst sie nennt ‒ „David-Goliath-Situation“, indem er ein formales Gegengewicht zu den Türmen des Architekten Minoru Yamasaki (1912‒1986) schafft: Eine nahezu 8 Meter hohe Brunnenplastik, auf deren extrem gestauchter, in sich gedrehter Karyatidenfigur eine riesige Kugel lastet. Gefertigt wurde sie in einer eigens errichteten Werkhalle auf dem Gelände des Künstleranwesens. Nach ihrer Fertigstellung wurde die Monumentalplastik nach New York verschifft. Dort kam sie 1972 als „The Sphere“ zur Aufstellung. Auf einem Brunnentisch aus schwarzem Porphyr drehte sie sich im 15 Minuten-Takt um die eigene Achse. 600 Liter Wasser strömten pro Sekunde aus den unter der Bronzeplastik angebrachten Düsen. Konzipiert wurde die hochkomplizierte Technik der Anlage an der Technischen Universität München, an der Koenig seit 1964 einen Lehrauftrag innehatte. Das berühmteste Werk Fritz Koenigs wurde bei dem Terroranschlag vom 11. September 2001 als Brunnenanlage zerstört, überstand aber als Plastik stark beschädigt das Inferno und erhielt als Symbol der Trauer, aber auch der Wehrhaftigkeit einen neuen Bedeutungsgehalt. Übergangsweise nahm die Skulptur Aufstellung im New Yorker Battery Park, bevor sie in den Liberty Park verbracht wurde.

Autor

Stephanie Gilles M.A.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-SA 4.0