Kleiner Ikarus

KOENIGmuseum

Beschreibung

Fritz Koenig greift in seinen Werken oftmals Themen aus der antiken Mythologie auf und verknüpft sie mit eigenen Anliegen zu einer neuartigen bildnerischen Aussage. Die Beschäftigung mit dem Thema Epitaph, mit Tod und Vergänglichkeit sowie der Schicksalhaftigkeit des menschlichen Daseins mündet in Arbeiten, die man als Epitaph und gleichzeitig als „memento mori“ lesen kann. In seiner auf stereometrische Grundelemente reduzierten Formensprache erinnert der Künstler mit der hier gezeigten Skulptur an das Scheitern des eigensinnigen und übermütigen Ikarus. Dessen Vater Daidalos hatte ‒ um aus der Gefangenschaft im kretischen Labyrinth zu entfliehen ‒ für sich und seinen Sohn Flügel aus Federn und Wachs gebaut und dies mit der Ermahnung verbunden, nicht zu hoch zu fliegen, damit das Wachs der Flügel nicht zu weich würde. Doch Ikarus erlag der Faszination des Fliegens so sehr, dass er der Sonne zu nah kam und die wenigen Augenblicke des süßen Höhenrausches mit dem Leben bezahlte: Der Moment, in dem der Körper des jungen Mannes am Boden zerschmettert wird, ist in dieser Skulptur eingefangen.

Autor

Stephanie Gilles M.A.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-SA 4.0