Schloss Ehrenburg in Coburg, von den Arkaden aus gesehen

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der von Queen Victoria und ihrer Familie geschätzte britische Zeichner William Callow bereiste Coburg im Sommer 1863. Einen Teil seiner Veduten kaufte Victoria als Erinnerung an den Heimatort ihres damals bereits verstorbenen Ehemannes Prinz Albert, vier Arbeiten gelangten in die Kunstsammlungen der Veste. Für seine Ansicht der prunkvollen Nordseite des Coburger Stadtschlosses wählte Callow einen Standpunkt im Hofgarten oberhalb der Arkaden des Schlossplatzes. Keinem geringeren als dem jungen Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) ist es zu verdanken, dass das Konglomerat von Baukörpern aus verschiedenen Jahrhunderten unter einer neuen, einheitlichen Fassade zum großen Ganzen gefügt wurde. 1810 arbeitete er im Auftrag von Ernst I. in Coburg an den Skizzen und Plänen, die sich zum Teil erhalten haben (Staatsarchiv Coburg). An der Bauausführung und den Innenräumen arbeitete von 1816-1840 der französische Architekt Marie-André Renié Grétry. Mit der monumentalen Fassade von Schloss Ehrenburg hatte Herzog Ernst I. ein deutliches Zeichen seines Machtanspruches gesetzt. Dem Schloss gegenüber ließ er einen stattlichen Theaterbau errichten, das heutige Landestheater. Für diesen Neubau wählte er den klassizistischen Stil, für die Ehrenburg und die umliegenden Schlösser hingegen die Neugotik. Damit verweist er auf die mittelalterlichen Wurzeln seines Hauses Wettin und seine Legitimation als Herrscher.

Autor

Claudia Däubler-Hauschke

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F