Katharina von Bora (1499 - 1552)

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Katharina von Bora (1499-1552) floh in der Osternacht des Jahres 1523 aus dem Kloster Nimbschen bei Grimma, in das sie als Kind von ihrer Familie gegeben worden war. Unterschlupf fand die ehemalige Nonne im Haus Lucas Cranachs des Älteren (1472-1553) in Wittenberg, wo sie vermutlich auch ihrem späteren Ehemann Martin Luther (1483-1546), der eng mit Cranach befreundet war, begegnete. Auf dem Bildnis, das auf das Jahr 1528 datiert wurde, ist Katharina bereits zweifache Mutter. In ihrer schwarzen Kleidung, dem weißen Brustlatz mit gestickter Bordüre sowie der Haube mit Goldborte erhält sie ein feierliches Aussehen. Katharina von Bora brachte eine gewisse Ordnung in das Leben Martin Luthers. Sie kümmerte sich um den Alltag und die zahlreichen Besucher im ehemaligen Kloster, welches das Paar bewohnte. Sie sorgte für die sechs gemeinsamen Kinder, in die Familie aufgenommene Waisenkinder und nicht zuletzt für die Finanzen. Katharina hielt ihrem Mann den Rücken frei und Luther konnte sich ganz auf das Engagement in der Reformation konzentrieren. Ehe und Familie erhielten im Zuge der Neuordnung des Kirchen- und Gemeindewesens in der Reformation eine völlig neue Gewichtung. Die in der alten Kirche gängige Hochschätzung der Ehelosigkeit wurde von Luther im Zuge der Auseinandersetzung mit Mönchtum und Zölibat verworfen. Katharina von Bora und Martin Luther lebten diese neue Anschauung des Eheverhältnisses vor und Katharina galt als Vorbild für Generationen evangelischer Pfarrfrauen.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F