IOHANNES ECKIUS (Johannes Eck)

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der Ingolstädter Professor Johannes Eck gehörte zu den Theologen, die sich schon früh gegen Luther positionieren. In der Leipziger Disputation des Jahres 1519 gelang es Ihm, Luther zu der Aussage zu verleiten, der auf dem Konstanzer Konzil wegen Ketzerei zum Tode verurteilte Jan Hus habe durchaus sehr christliche Auffassungen vertreten. Als Luther dann auch noch die Unfehlbarkeit von Konzilen und das Primat des Papstes anzweifelte, war für Eck endgültig der Nachweis erbracht, dass er den Bruch mit Rom anstrebte. Im folgenden Jahr wandte sich Eck persönlich an Papst Leo X. und bewog diesen, die Bannandrohungsbulle gegen Luther zu erlassen. Auch in den folgenden Jahren blieb Eck ein engagierter Kämpfer gegen die Reformation. Das Kupferstichporträt stammt aus der 1718 erschienenen Fortsetzung des Geschichtswerks „Historischer Schau-Platz und Labyrinth der Zeit“ von Heinrich Anshelm von Ziegler und Kliphausen. Um Authentizität ging es dem Künstler offenbar nicht, denn die zeitgenössischen Porträts zeigen Eck stets mit deutlich breiterem Gesicht und ohne Hakennase. Auch erscheinen die Camauro (Samtmütze) und die Mozetta (Schulterkragen) unpassend für einen Universitätsprofessor. Tatsächlich nutzte der Künstler als Vorlage ein Porträt Papst Hadrians VI., das der Antwerpener Kupferstecher Philips Galle 1608 nach einem Gemälde Jan Scorels schuf.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F