Christus zwischen Luther und Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der im Profil nach rechts gezeigte Kopf Christi wird von dem Portrait Martin Luthers und dem seines Beschützers, des sächsischen Kurfürsten und späteren Herzogs Johann Friedrich I., des Großmütigen, eingerahmt. Den drei Personen sind jeweils Inschriften zugeordnet. Johann Friedrich I. (fälschlich bezeichnet als Johann Friedrich IIII.) sagt: „Aber deim Wordt herr Jesu Christ/hab ich gehalten Steiff und Vest.“ Christus ist der Satz „Wahrlich, Wahrlich Euch sag Ich/Wer Main Wordt häldt der lebt Ewiglich“ zugeordnet, und Luthers Aussage lautet: „Herr Christ Dein Wordt bleibt Ewig Stehn/Sonst muß all Falsches sehr vergehn.“ Das Portrait des Herzogs in pelzbesetzter Schaube und gefälteltem Hemd mit breitem Kragen geht auf einen Typus zurück, der ab 1532 von der Cranach-Werkstatt im Holzschnitt und auf Gemälden verbreitet wurde. Das Bildnis Luthers folgt dem in seinem Todesjahr üblichen Typus. Zusammen mit Christus und Luther wird Johann Griedrich I., der wegen seines Einsatzes als Anführer des Schmalkaldischen Bundes und seiner Standfestigkeit in Religionsfragen im ernestinischen Sachsen als „Glaubensheld“ verehrt wurde, nach Luthers Tod mehrfach dargestellt. Das Gemälde ist aber wohl erst Anfang des 17. Jahrhunderts als Kopie einer Vorlage des 16. Jahrhunderts entstanden. Es befand sich Anfang des 19. Jahrhunderts in der Schlosskapelle der Veste Coburg, wo es vermutlich seit seiner Entstehung hing.

Autor

Klaus Weschenfelder

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F