Georg III. von Anhalt, genannt "der Gottselige" (1507 - 1553)

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Das etwa lebensgroße Ganzkörperporträt Georgs III. von Anhalt bildet das Gegenstück zu einem analog gestalteten Bildnis Luthers. Beide Porträts sind vom sächsischen Kurfürsten August I. für die Kapelle von Schloss Annaburg bei Torgau in Auftrag gegeben worden. Georg III. von Anhalt war zunächst Domherr in Merseburg und Dompropst in Magdeburg gewesen, bevor er sich der protestantischen Lehre zuwandte. 1530 wurde er Mitregent im Fürstentum Anhalt und setzte zusammen mit seinen Brüdern die Reformation durch. Auch in Brandenburg war er maßgeblich an der Einführung der Reformation beteiligt. 1545 wurde er auf Betreiben Augusts von Sachsen zum Bischof von Merseburg ernannt. Damit war Georg der einzige evangelische Fürst der Reformationszeit, der ein Predigtamt bekleidete. Allerdings sollte er dieses Amt 1549 wieder verlieren, da Merseburg nach dem verlorenen Schmalkaldischen Krieg an die katholische Seite zurückfiel. Georg stand in einem engen freundschaftlichen Verhältnis zu Luther und Melanchthon. Sein aufrichtiger Charakter und seine tief empfundene Frömmigkeit brachten ihm den Beinahmen „der Gottselige“ ein. Dass Georg auf den Coburger Porträttafeln jenen Platz einnimmt, der normalerweise Melanchthon vorbehalten ist, dürfte auf den persönlichen Wunsch Augusts von Sachsen zurückzuführen sein. Schließlich war es Georg gewesen, der 1548 in Torgau die Trauung Augusts mit Anna von Dänemark vollzogen hatte.

Literatur

Veronika Braunfels, Mit Luther durch die Kunstsammlungen, Coburg 1996, S. 10f.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F