Büste Martin Luthers

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

1804-05 hatten sich insgesamt 22 Künstler an dem von der „Vaterländisch-literarischen Gesellschaft der Grafschaft Mansfeld“ initiierten Wettbewerb für ein Lutherdenkmal beteiligt. Zum Sieger kürte man Johann Gottfried Schadow. Dessen Entwurf für ein Standbild erschien nicht zuletzt in Hinblick auf die Kosten geeigneter als die meisten anderen Wettbewerbsbeiträge. Zu einer Realisierung aber sollte es kriegsbedingt zunächst nicht kommen. Erst 1817 wurde das Projekt auf Betreiben des Königs wieder aufgegriffen. Nun wurde auch der Wittenberger Marktplatz als Aufstellungsort bestimmt. 1821 konnte das Denkmal eingeweiht werden. Es war das erste Mal, dass man in Deutschland eine nichtadelige Person mit einem freistehenden, monumentalen Standbild ehrte. Noch bevor über die Wiederaufnahme des Denkmalprojektes entschieden war, hatte Schadow vom König den Auftrag erhalten, bis zum Reformationsfest am 31. Oktober 1817 zwei Bronzebüsten Luthers und Melanchthons zu liefern. Die Lutherbüste entstand offenkundig nach demselben Modell, nach dem auch der Kopf des Standbildes gearbeitet werden sollte. In der Modellierung der Physiognomie und der Gestaltung der Kleidung orientierte sich Schadow eng an den Cranachschen Bildnissen. Von der Büste sind mehrere Ausführungen überliefert, darunter auch solche aus Gips und Eisen.

Literatur

Götz Eckhardt, Johann Gottfried Schadow (1764-1850). Der Bildhauer, Leipzig. 1990, S. 212.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F