Reichskonvent in Nürnberg 1523, aus: Augspurgisches Friedens-Gedächtnis

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der 1748 von Johann Michael Roth herausgegebene Band „Augspurgisches Friedens-Gedächtnis“ versammelt die seit 1650 erschienenen druckgraphischen Blätter, die in Erinnerung an den Westfälischen Frieden von 1648 als jährliche Gabe an die evangelische Schuljugend Augsburgs verteilt wurden. Herausgegeben und finanziert wurden die sogenannten „Friedensgemälde“ von der Gemeinde „Zu den Barfüßern“. Während die frühen Blätter vornehmlich Friedensallegorien vorstellen, werden ab 1717 meist Ereignisse der Reformationsgeschichte aufgegriffen. So erinnert das 1723 herausgegebene Blatt an den Nürnberger Reichtag von 1522-23, auf dem die Forderung nach einer konsequenten Durchsetzung des Wormser Ediktes und der darin ausgesprochenen Reichsacht gegen Luther scheiterte. Dargestellt ist eine triumphbogenartige Portalarchitektur. Durch die Öffnungen erblickt man einen gewölbten Saal, in dem der Kaiser und die Reichsstände versammelt sind. Vor der Portalarchitektur stehen auf Postamenten die Statuen von Josias, Moses, Christus und Kaiser Konstantin. Die Szenen in den Kartuschen über ihnen zeigen sie als Personen, die sich in besonderer Weise um die Reinigung und Erneuerung des Glaubens verdient gemacht haben und somit als Vorläufer Luthers zu sehen sind.

Literatur

Joachim Kruse/Minni Maedebach, Luthers Leben in Illustrationen des 18. und 19. Jahrhunderts. Kunstsammlungen der Veste Coburg, Coburg 1980, S. 36f, Kat. Nr. 7a6; Helmut Gier, Friedensgemälde, in: 350 Jahre Augsburger Hohes Friedensfest, hg. von Helmut Gier, Augsburg 2000, S. 91.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F