Die Augsburger Confession

Beschreibung

Anlässlich des 300. Jubiläums des Augsburger Bekenntnisses im Jahre 1830 beauftragte die Stadt Nürnberg die Künstler Carl Alexander von Heideloff und Friedrich Fleischmann mit der Anfertigung eines großformatigen Transparentbildes. Es wurde als Teil der Festdekoration im Rathausaal aufgestellt und während der Aufführung eines eigens für den Anlass komponierten Oratoriums stimmungsvoll beleuchtet. Dargestellt war die Verlesung der Bekenntnisartikel vor Kaiser Karl V. Die Komposition umfasste 82 Personen, wobei Heideloff und Fleischmann bemüht waren, nach zeitgenössischen Porträts zu arbeiten. Um dem Betrachter die Identifizierung zu erleichtern, publizierte man ein Begleitheft mit einer Auflistung und einer entsprechend durchnummerierten, auf die Köpfe konzentrierten Umrisszeichnung. Vergleicht man nun diese Umrisszeichnung mit der hier vorgestellten Lithographie, so zeigen sich in vielen Details Übereinstimmungen. Allerdings ist die Komposition insgesamt weniger breit angelegt, die Figuren erscheinen mehr in die Tiefe gestaffelt. Auffällig ist zudem, dass in den Beschriftungen nur Heideloff, nicht aber Fleischmann als entwerfender Künstler genannt wird. Demnach hat Heideloff auf eigene Faust noch einmal die für das Jubiläum geschaffene Komposition aufgegriffen, um sie für eine lithographische Umsetzung zu überarbeiten.

Literatur

Joachim Kruse/Minni Maedebach, Luthers Leben in Illustrationen des 18. und 19. Jahrhunderts. Kunstsammlungen der Veste Coburg, Coburg 1980, S. 88, Kat. Nr. 30.2.; Johannes Hund, Das Augustana-Jubiläum von 1830 im Kontext von Kirchenpolitik, Theologie und kirchlichem Leben, Göttingen 2016, S. 205.