Luther schlägt die 95 Thesen an. Aus: Dr. Martin Luther der deutsche Reformator

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der aus Coburg gebürtige Gustav König schuf die mit 48 Blättern umfangreichste graphische Luther-Folge des 19. Jahrhunderts. Die von der idealistischen Auffassung der Nazarener geprägten Darstellungen fanden bei Publikum und Kritik großen Anklang und begründeten den Ruf des Künstlers als „Luther-König“. Die Folge erschien zusammen mit den von König selbst verfassten Erläuterungen ab 1847 in mehreren Lieferungen. 1851 folgte eine erste gebundene Ausgabe, die zudem eine geschichtliche Abhandlung von Heinrich Gelzer beinhaltete. 1857 erschien eine zweite Ausgabe mit vereinfachter Ausstattung und ohne den Text Gelzers. Aus ihr stammt die hier vorgestellte Darstellung, die als Hauptszene in einem retabelartigen architektonischen Aufbau den Thesenanschlag zeigt. In der Bilderläuterung heißt es hierzu: „Der Künstler faßt in symbolischer Weise die Kirchentüre zu Wittenberg zugleich als das große Tor der allgemeinen christlichen Kirche, woran Luther mit seinen Thesen mahnend und erschütternd pochte.“ Flankiert wird die Darstellung des Thesenanschlags durch die Verbrennung der Schriften Luthers durch den Ablassprediger Tetzel und die Verbrennung der Schriften Tetzels durch die Wittenberger Studenten. Die kleine Szene unten zeigt, wie Luther seinen Beichtkindern die Gewährung eines Ablasses verweigert.

Literatur

Joachim Kruse/Minni Maedebach, Luthers Leben in Illustrationen des 18. und 19. Jahrhunderts. Kunstsammlungen der Veste Coburg, Coburg 1980, S. 193, Kat. Nr. 62.16.1.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F