Medaille Kurfürst August von Sachsen (1526-1586)

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Vs.: ⁕AVGVSTVS⁕D⁑SAX - ⁕IMP⁑ELECT, Brustbild Augusts von Sachsen mit hohem Hut nach rechts Rs.: ADAM.DVRCH.DER.EVA.RAT. GOTTES.GEBOT VBERTRAT., an einem Apfelbaum links Eva, rechts Adam, vier Wappenschilde, oben am Baum das kursächsische. In der Literatur wird die Medaille oft als Spottmedaille auf das Weiberregiment gedeutet. Adam und Eva sollen durch die Wappenschilde in ihren Händen mit dem Kurfürstenpaar gleichgesetzt werden. Eva streckt sich nach dem kursächsischen Wappen, also der Herrschaft im Fürstentum. Kurfürst August von Sachsen war der Führer der deutschen Protestanten. Seine Ehe mit der tatkräftigen Anna von Dänemark galt als sehr harmonisch. Dass die den orthodoxen Lutheranern nahestehende Anna sich auch politisch engagierte und in Religionsfragen auf ihn Einfluss nahm, wurde jedoch nicht überall wohlwollend gesehen. Die Philippisten, Anhänger Philipp Melanchthons, hegten besonderen Groll. Nachdem bei philippistischen Beratern am sächsischen Hof einige das dortige „Weiberregiment“ verspottende Briefe gefunden wurden, soll sich Anna wütend gegen sie eingesetzt haben. Es kam zu Verhaftungen. Auch Melanchthons Schwiegersohn, Caspar Peucer, wurde gefangen genommen. So gelten die Philippisten als mögliche Auftraggeber der Medaille.

Literatur

Habich, Georg: Die deutschen Schaumünzen des XVI. Jahrhunderts, geordnet nach Meistern und Schulen, 2. Band, 1. Halbband, München 1932, S. 287, Nr. 1988, Abb. Taf. CCXV,4.

Autor

Kathrin Vogler

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F