Abguss einer Medaille, Sachsen, auf das 100-jährige Jubiläum des Beginns der Reformation

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Vs.: FULGEAT - ÆTERNUM, unter dem strahlenden Gottesnamen steht links ein Tisch mit kursächsischem Wappen auf der Decke, darauf die geöffnete Bibel mit Aufschrift "Bib- lia / Sa - cra" und ein Leuchter mit brennender Kerze, rechts Martin Luther, der mit der Rechten einen Scheffel vom Leuchter nimmt. Auf der Bodenlinie "Ao. - 1617" Rs.: GOTTES WORT IST LUTHERI LEHR DARUMB VERGEHT SIE NIMMERM:✿ / ✿MARTINVS LVTHERVS THEOLOGIÆ D: (Chronogramm 1617), zwischen Röhricht ein nach links schwimmender Schwan, im Abschnitt IVBILÆVS / PRIMVS / C.M. Das Licht unter dem Scheffel ist ein häufig verwendetes Symbol. Es geht auf das Gleichnis Christi zurück, dass man ein Licht nicht unter ein Gefäß, sondern auf einen Leuchter stellt, damit es gesehen wird (z.B. Mt 5,14). Der Schwan wurde durch die Jan Hus zugeschriebene Prophezeiung „Heute bratet ihr eine Gans, aber aus der Asche wird ein Schwan entstehen“ zu Luthers Attribut. Von Maler sind elf verschiedene Medaillen auf das Jubiläum 1617 bekannt. Bislang wurden sie meist alle Sachsen zugeordnet, jedoch wird diskutiert, ob Stücke ohne direkten Motivbezug von ihm in Eigenregie gefertigt wurden. Hier macht das abgebildete Wappen einen offiziellen Auftrag denkbar.

Literatur

Brozatus, Klaus-Peter [Bearb.]: Reformatio in Nummis. Band I.1 Annotierter Bestandskatalog der reformationsgeschichtlichen Münz- und Medaillensammlung der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Osnabrück 2015, S.478, S. 484, Nr. 689.

Autor

Kathrin Vogler

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F