Dr. M. Luther erscheint im J. 1519 zu Altenburg vor dem päpstlichen Abgesandten ... bei den erkannten Wahrheiten, aus: Das Leben Dr. Martin Luthers, von F. W. Genthe

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

1841 veröffentlichte der Eislebener Gymnasiallehrer Friedrich Wilhelm Genthe eine umfangreiche Luther-Biographie. Illustriert ist das Werk mit 26 Stahlstichen nach Zeichnungen des Leipziger Akademieprofessors Georg Emanuel Opiz. Für die drucktechnische Umsetzung war Henry Winkles verantwortlich. Der aus England stammende Winkles hatte in den 1820er Jahren den Stahlstich in Deutschland eingeführt und galt dem entsprechend als Experte auf diesem Gebiet. Die hier vorgestellte Illustration zeigt das Gespräch zwischen Luther und dem päpstlichen Nuntius Karl von Miltitz in Altenburg. Miltitz hatte vom Papst den Auftrag erhalten, Kurfürst Friedrich dem Weisen eine geweihte goldene Rose zu überbringen. Bei dieser Gelegenheit traf er sich auch mit Luther, um diesen zu einem Stillhalteabkommen und zu einem Widerruf seiner Ansichten zu bewegen. Entgegen den historischen Tatsachen lässt Opiz das Gespräch in einem Raum stattfinden, in dem der Kurfürst mit seinen Beratern ebenfalls anwesend ist. Tatsächlich war lediglich der kurfürstliche Rat Fabian von Feilitzsch zugegen. Überliefert ist hingegen die zur Schau gestellte Vertraulichkeit, mit der Miltitz Luther für sich einzunehmen suchte.

Literatur

Joachim Kruse/Minni Maedebach, Luthers Leben in Illustrationen des 18. und 19. Jahrhunderts. Kunstsammlungen der Veste Coburg, Coburg 1980, S. 155ff., Kat. Nr. 58.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F