Medaille auf die Emigration der Salzburger Protestanten

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Vs.: ICH WILL EVCH DAS REICH BESCHEIDEN·Lvc·22·29·; der aufrecht stehende Christus segnet die vor ihm knienden Emigranten, im Hintergrund unter einem gekrönten Baldachin die Bundeslande, im Abschnitt SALZB·EMIGR·GED· / 1732· Rs.: DEM IVNGER WIE DEM MEISTER·, links Jesus, rechts Apostel Andreas, ganzfigurig, ihre vor sich aufgestellten Kreuze haltend In Österreich fand die Reformationsbewegung schnell viele Anhänger. Zum Ende des 16. Jahrhunderts begann jedoch eine Gegenreformation, die im Fürsterzbistum Salzburg unter Leopold Anton von Firmian einen letzten Höhepunkt erreichte. Durch seinen Erlass vom 31.10.1731 waren über 20.000 Protestanten gezwungen, innerhalb sehr kurzer Zeit ihre Heimat zu verlassen. Der größte Teil folgte der Einladung König Friedrich Wilhelm I. und fand Aufnahme in Preußen. Die große Emigration war Anlass für zahlreiche Medaillen. Die abgebildete, aus dem Jahr der Ankunft in Preußen, stellt die Salzburger Emigranten in der Nachfolge des Volkes Israel auf dem langen Weg ins gelobte Land (Bundeslade) und von Christus auf seinem beschwerlichem Kreuzweg dar. Das Reich, das Christus verspricht, lässt sich sowohl auf die neue Heimat, als auch auf das Reich Gottes beziehen.

Literatur

Brozatus, Klaus-Peter [Bearb.]: Reformatio in Nummis. Band I.2 Annotierter Bestandskatalog der reformationsgeschichtlichen Münz- und Medaillensammlung der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Osnabrück 2015, S. 810, Nr. 1123.

Autor

Kathrin Vogler

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F