Martin Luther, der so genannte "Unverbrannte Luther". Ganzfigur, mit Gekreuzigtem rechts, aus: Lutherus Non Combustus ...

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Bei der Radierung handelt es sich um eine in den Proportionen etwas ungelenk ausgefallene Reproduktion des als „Unverbrannter Luther“ bekannten Tafelbildes. Dargestellt ist der Reformator als Ganzfigur neben einem Kruzifix. Links oben erscheint zudem das Rosenwappen. Das Tafelbild zierte einst die Fassade von Luthers Geburtshaus in Eisleben. Da das Haus beim Stadtbrand 1689 zerstört wurde, glaubte man schon bald, die Überlieferung der Tafel sei einem Wunder zu verdanken. Tatsächlich aber hatte man die Tafel bereits vor dem Brand abgenommen. Die graphische Reproduktion stammt aus dem Buch „Lutherus non combustus sive historica enarratio de D. M. Luthero eiusque imagine“, das der Eislebener Pfarrer Justus Schoepffer anlässlich des Reformationsjubiläums 1717 publizierte. Schoepffner führt in seinem Buch aus, wie Luther in seinem Leben im wörtlichen wie im übertragenen Sinne immer wieder von Feuer bedroht und stets auf wundersame Weise errettet wurde. So wird zum Beispiel auch der Wormser Reichstag – gestützt auf ein Lutherzitat – als gefährliches Feuer interpretiert. Im abschließenden Kapitel widmet sich Schöpffner zudem den Schriften und Bildnissen Luthers, die auf wundersame Weise einen Brand überlebt haben.

Author

Michael Overdick

Rights Statement Description

RR-F