Eigenhändiger Brief, am Tage Bartholomaei 1530. Aus einem Konvolut mit 5 eigenhändigen Briefen

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Da Martin Luther (1483-1546) unter Reichsacht stand und eine Gefangennahme fürchten musste, konnte er 1530 nicht am Augsburger Reichstag teilnehmen. Er hielt sich in dieser Zeit auf der Veste Coburg auf, die im Herrschaftsbereich seines Landesherrn, dem sächsischen Kurfürsten Johann dem Beständigen (1468-1532), lag. Am 24. August 1530 schrieb Luther an den Nürnberger Ratsschreiber Lazarus Spengler (1479-1534), einem frühen Förderer der Reformation in der Reichsstadt. Aus dem Brief geht hervor, dass Luther Spengler ein Druckexemplar seiner im Juli 1530 verfassten „Predigt, dass man Kinder zur Schule halten soll“ mitschicken wolle. Die Predigt war Spengler gewidmet. Die Reichsstadt Nürnberg hatte seit 1525 die Reformation eingeführt und das Schulwesen neu geordnet. Spengler hatte sich zusammen mit Philipp Melanchthon (1497-1560) dafür eingesetzt, dass 1525/26 das erste von religiösen Institutionen unabhängige Gymnasium Nürnbergs eingerichtet wurde, das heutige Melanchthon-Gymnasium. Mehr wusste Luther nach eigenen Angaben nicht zu schreiben, „denn wir hie ynn der wusten sitzen vnd von euch mussen newe Zeitung erfaren“. Lediglich „vom newen ausschus zu Augspurg“ habe er vernommen. Gemeint ist der am 13. August 1530 gebildete Vierzehnerausschuss, der einen Vergleich zwischen katholischer und evangelischer Seite verhandeln sollte. Es kam jedoch kein Ergebnis zustande.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F