Eigenhändiger Brief an Bürgermeister und Rat zu Coburg, Dienstag nach Viti. Aus einem Konvolut von 10 Briefen

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Im Frühjahr 1539 wurde in Coburg in einem Flusslauf ein erwürgtes Neugeborenes gefunden. Stadtpfarrer Johann Langer machte das Verbrechen zum Gegenstand einer Predigt. Unter einigen Zuhörern entstand dabei der Eindruck, Langer beschuldige den an der Heiliggeistkirche tätigen Amtskollegen Johann Fessel, seine Magd geschwängert zu haben. Darauf hin veranlasste der kurfürstliche Statthalter Hans von Schott eine Untersuchung der Magd. Als sich herausstellte, dass sie noch Jungfrau war, schien die Angelegenheit erledigt. Doch mittlerweile hatte auch Luther von den Anschuldigungen erfahren und ließ Fessel nach Wittenberg kommen. Nach eingehender Befragung war er von der Unschuld des Pfarrers überzeugt. Er entließ Fessel und gab ihm einen an den Coburger Stadtrat adressierten Brief mit. In diesem Brief empörte sich Luther mit großer Deutlichkeit über die unrechtmäßigen Anschuldigungen und sparte dabei nicht mit Seitenhieben auf Schotts eigene Verfehlungen.

Literatur

Silvia Böcking, Ich mag die Geister der Entfernten ... Aus der Autographensammlung der Kunstsammlungen der Veste Coburg, Coburg 2006, S. 15ff.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F