Das Newe Testament Deůtzsch

Landesbibliothek Coburg

Beschreibung

Das Neue Testament stand am Beginn von Martin Luthers (1483-1546) Übersetzung der Bibel in die Volkssprache. Nach dem Wormser Reichstag, bei dem im Frühjahr 1521 die Reichsacht über ihn verhängt worden war, lebte er inkognito als "Junker Jörg" auf der Wartburg. Auf der Basis der griech.-lat. Neuausgabe des Erasmus von Rotterdam (1466/69-1536) von 1516 entstand dort in nur 11 Wochen das Neue Testament deutsch. Im September 1522 wurde es in Wittenberg bei Melchior Lotter (1470-1549) gedruckt. Deswegen wird es als "Septembertestament" bezeichnet. Es erschien in der damals sehr hohen Auflage von 3.000 Stück und kostete eineinhalb Gulden, was nicht wenig war. Trotzdem fand es reißenden Absatz und war nach drei Monaten vergriffen, woraufhin noch im Dezember 1522 eine zweite Auflage mit verbessertem Text und leicht veränderten Bildern erschien (Dezembertestament). Verleger des Septembertestaments waren Christian Döring und Lucas Cranach d.Ä. (1472-1553), aus dessen Werkstatt auch die Illustrationen stammen. Bei den Illustrationen handelt es sich um relativ große Holzschnittinitialen zu den vier Evangelien, der Apostelgeschichte sowie den Apostelbriefen. Mit ganzseitigen Holzschnitten ist nur der letzte Teil illustriert, die Offenbarung des Johannes (Apokalypse). Lucas Cranach d.Ä. und die zwei beteiligten Mitarbeiter seiner Werkstatt orientierten sich an Dürers Apokalypse (16 Holzschnitte), veränderten sie im Hinblick auf den Text jedoch teilweise und ergänzten sie um fünf neue. Datum: 2016

Autor

Landesbibliothek Coburg, Dr. Silvia Pfister

Rechtehinweis Beschreibung

CC0