Der Prophet Daniel Deudsch

Landesbibliothek Coburg

Beschreibung

Die Einzelausgabe des von Martin Luther (1483-1546) bearbeiteten Propheten Daniel deutsch, einem Buch aus dem Alten Testament, erschien 1530 in Wittenberg bei Hans Lufft (1495-1584). 1530 hielt sich Luther auf der Veste Coburg auf. Mit dem Daniel hat sich Luther wiederholt intensiv beschäftigt. Er ist einer der Schlüsseltexte für seine Geschichtskonzeption, zu der der Weltuntergang am Ende des vierten und letzten Zeitalters gemäß Nebukadnezars Traum vom Riesen mit den eisern-tönernen Füßen (Dan 2,1-49) gehört. Der mit Monogramm (FSI?) signierte Holzschnitt bezieht sich auf diesen Traum. Er ist drei Seiten später noch einmal abgedruckt. Erstmals ist auch die stilisierte Weltkarte mit den vier Reichen und Tieren des Monogrammisten AW nachweisbar. Beide Darstellungen gehen in die späteren Bibelausgaben ein. Auch das ist ein Indiz für die besondere Bedeutung des Daniel für Martin Luther. Gleich zu Beginn der dem späteren Kurfürsten Johann Friedrich I. von Sachsen (1503-1554, Kurfürst ab 1532, Herzog ab 1547) gewidmeten Vorrede stellt er in der Erstausgabe fest: Denn das ist gewiss, dass wir in der Heiligen Schrift keine zeitlichen Dinge mehr zu erwarten haben. Es ist alles aus und erfüllt. Das Römische Reich ist am Ende, der Türke auf dem Höhepunkt seiner Macht, die Pracht des Papsttums schwindet dahin und die Welt kracht an allen Enden so stark, als wolle sie schnell zerbrechen und auseinanderfallen (Aijr). Datum: 2016

Autor

Landesbibliothek Coburg, Dr. Silvia Pfister

Rechtehinweis Beschreibung

CC0