bavarikon4UBeschreibung
1541 erschien eine revidierte Fassung ("auffs new zugericht") der gesamten Lutherbibel. Wegen ihres Formats wird sie Median-Bibel genannt, wegen der ideellen und wohl auch finanziellen Unterstützung durch Johann Friedrich I. von Sachsen (1503-1554, 1532 Kurfürst/1547 Herzog) bisweilen auch Johann-Friedrich-Bibel. Neben dem Druckprivileg von 1534 ist ihr eine als "Warnung" deklarierte geharnischte Abrechnung Martin Luthers mit den überhand nehmenden nicht autorisierten Nachdrucken vorangestellt. Von dieser Ausgabe sind mehrere Exemplare erhalten, die sich teilweise in den Titelblättern unterscheiden. Das Haupttitelblatt eines Exemplars aus der von Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819-1861) angeregten Lutherbibliothek weist den von Lucas Cranach d.Ä. (1472-1553) gestalteten Titelrahmen auf. Er stellt eine bildhafte Umsetzung der Rechtfertigungslehre dar und wurde für die Neuausgabe der Lutherbibel von 1541 erstmals verwendet. Bei einem anderen Exemplar aus derselben Bibliothek fehlen dieses Titelblatt sowie etliche Bilder im Innern. Sie fielen einer früheren, heutigen Ansprüchen nicht mehr genügenden Restaurierung zum Opfer. Wo die Bilder in diesem Exemplar allerdings erhalten geblieben sind, sind sie an manchen Stellen besonders fein koloriert und teilweise sogar mit Gold gehöht. Datum: 2016
Autor
Landesbibliothek Coburg, Dr. Silvia Pfister