Otto von Passau: Die 24 Alten und weitere Texte

Landesbibliothek Coburg

Beschreibung

Der Band beinhaltet verschiedene deutsche Werke aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Neben Heinrich Seues "Büchlein der ewigen Weisheit" enthält er die mit Miniaturen geschmückte Erzählung die "24 Alten" des Otto von Passau. Der im 14. Jahrhundert verfasste Text stellt ein weitverbreitetes Beispiel für die spätmittelalterliche Frömmigkeit dar. Die "24 Alten" sind in über 90 Handschriften überliefert und wurden ab 1480 auch im Druck verbreitet. Der Titel bezieht sich auf die 24 Alten aus der Offenbarung des Johannes. Markant ist die ganzseitige Abbildung der 24 Alten mit ihren Musikinstrumenten zu Beginn der Handschrift. Am ehesten kennt man das Motiv aus der Architekturplastik (Tympanon) der Romanik am spanischen Jakobsweg. Für die historische Musikwissenschaft sind solche Darstellungen wichtige Bildquellen, nach denen auch historische Instrumente rekonstruiert werden. So wurde die Coburger Handschrift der 24 Alten vor allem als ältester Beleg eines Hackbretts (Viertel links oben) in der Musikethnologie bekannt. Vorbesitzer der in Erfurt angefertigten Sammelhandschrift war Herzog Johann Friedrich II., der Mittlere, von Sachsen (1529-1595). Er residierte unter anderem in Coburg und auf der Heldburg und war aus konfessionell-politischen Gründen in die Grumbachschen Händel verstrickt. Am Schluss der Handschrift ist die einzige bekannte Überlieferung der "Erfurter Moralität" (Spiel von Frauen Ehre und Schande) zu finden, einem umfangreichen Geistlichen Spiel über die klugen und die törichten Jungfrauen. Datum: 2019

Autor

Silvia Pfister

Rechtehinweis Beschreibung

CC0