bavarikon4UBeschreibung
Der Bezirksamtmann von Kaufbeuren und spätere kurzzeitige Ministerpräsident von Bayern, Gustav von Kahr (1862-1934), der ortsansässige Geistliche Christian Frank und Franz Zell organisierten 1901 die erfolgreiche Volkskunstausstellung. Mit Ende der Ausstellung gingen die meisten Objekte an die Eigentümer zurück. Zwei Stubeneinrichtungen und drei Räume mit Objekten aus der Privatsammlung von Kahrs blieben in Kaufbeuren. 1936 ging diese Sammlung in das Stadtmuseum Kaufbeuren über. Die 1901 als typische „Ostallgäuer Bauernstube“ präsentierte Inszenierung ist noch heute erhalten. Heute wissen wir, dass Zell hier Einzelstücke zusammentrug und diese neu arrangierte. Den Ausstellungsmachern ging es damals nicht um Authentizität. Es ging um ein „inszeniertes“ regionales und nationales Bewusstsein. Aus heutiger Sicht sehen wir die damalige Präsentation als „mehr Schein als Sein“.
Autor
Michaela Thomas