Übergabe des Augsburger Bekenntnisses (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Das Hinterglasbild zeigt die Übergabe der Confessio Augustana an Kaiser Karl V. (1500-1558) auf dem Reichstag 1530 in der bischöflichen Residenz in Augsburg. Nur 15 Jahre später, im Jahr 1545, nahm auch Kaufbeuren das Augsburger Bekenntnis an. In dem großen Saal hat sich eine Menge kirchlicher und weltlicher Persönlichkeiten um Kaiser Karl V. versammelt, der erhöht unter einem Baldachin thront. Auf der gegenüberliegenden Seite stehen vor einer Wand Wächter mit Hellebarden aufgereiht. Vor dem Kaiser stehen zwei Männer mit der verfassten Schrift, dem Augsburger Bekenntnis. Dahinter sitzen an einem Tisch zwei Sekretäre, die das Geschehen protokollieren. Der nach oben hin auskragende Rahmen enthält ein Inschriftenfeld, in dem die Namen der durch Ziffern gekennzeichneten Personen aufgeführt sind. Als Vorlage für dieses Bild diente ein Kupferstich des Vorlesungsaktes in der Bischöflichen Pfalz zu Augsburg von Georg Köhler (1599-1638) aus Nürnberg. Der Stich entstand allerdings erst über 100 Jahre nach dem dargestellten Ereignis nach einer Zeichnung von Michael Herr (1591-1661), die 1631 in einem Buch von Johann Saubert (1592-1646) erschien. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F