Friedrich II. (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Das Hinterglasbild zeigt Friedrich den Großen in reich bestickter Uniform mit Schärpe über der Schulter und einem um die Hüfte gelegten Hermelinmantel. Die untere Bildmitte ziert ein von zwei wilden Männern getragenes Wappen mit Reichsadler, das von goldenen Rocaillen umgeben ist. Links und rechts des Wappens ist die Inschrift "FRIDERICUS REX BORUSSA" (dt: "König Friedrich von Preußen") zu erkennen. Zwei kleine Assistenzfiguren flankieren den Herrscher: links ein Fähnrich mit Dreispitz, Pike und Degen und rechts ein Grenadier mit einer Granate in der Hand. Das Bild ist signiert von Johann Matthäus Bauhoff (1716-1788) und auf 1766 datiert. Er war Weber in Kaufbeuren und betrieb die Hinterglasmalerei wohl im Nebenerwerb. Als Vorlage diente ihm ein Kupferstich von Philipp Andreas Kilian (1714-1759). Neben zwei weiteren Friedrich-Porträts im Bestand des Stadtmuseums Kaufbeuren ist ein viertes in Privatbesitz erhalten, zudem gelten zwei Bilder als verschollen. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht. Darunter eine Reihe von Porträts Friedrich des Großen, der seit 1740 König in Preußen und Kurfürst von Brandenburg war und in den protestantischen süddeutschen Gebieten zu den populären Herrschern zählte.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F