Anbetung der Hirten (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Das Hinterglasbild zeigt die Anbetung der Hirten. Vor einer Stallarchitektur mit roter Ziegelmauer ist die heilige Familie mit dem Jesuskind in einer Krippe zu erkennen. Rund um Maria, Josef und das Jesuskind stehen bzw. knien eine Reihe von Hirten. Über der Szene schweben fünf Engel, die ein Spruchband mit der Inschrift: "Ehre sey Gott in der Höhe, Fride auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen." halten. Das Bild ist mit den Initialen C.B. signiert und 1786 datiert. Vermutlich verbirgt sich dahinter der um 1753 in Kaufbeuren geborene Weber Christian Bachschmid (+1792). Er heiratete zweimal, beide Ehefrauen waren mit den Kaufbeurer Hinterglasmalern Johann Jakob Rumpelt (1706-1782) und Johann Matthäus Bauhoff (1716-1788) verwandt. Aus Ratsprotokollen geht hervor, dass er in ärmlichen Verhältnissen lebte und somit auf einen Nebenverdienst angewiesen war, wie es auch bei den anderen namentlich bekannten Kaufbeurer Hinterglasmalern der Fall war. Die Vorlage für die Darstellung bildet ein Kupferstich des Augsburgers Johann Philipp Haid, der 1784 als Friedensgemälde zum Hohen Augsburger Friedensfest an die Schuljugend verteilt wurde. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Author

Susanne Sagner / Petra Weber

Rights Statement Description

RR-F