Der Fels der Kirche (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Das Hinterglasbild "Der Fels der Kirche" basiert auf einer Stichvorlage aus der protestantischen Populärgrafik des frühen 18. Jahrhunderts. Es handelt sich um eine Grafik des Zeichners Gottfried Rogg (1669-1742) und eines Stechers mit der Signatur E.B.a.H. Die Darstellung wird von einem Felsen beherrscht, der von einer Kirche bekrönt ist. Vor dem Felsen hängt ein Kruzifix, an dessen Fuß ein offenes Buch zu sehen ist, das auf der einen Seite Martin Luther (1483-1546) zeigt. Links und rechts des Felsens stehen der schwedische König Gustav Adolf (1594-1632, König von 1611-1632) und ein weiterer Herrscher, der, so der Text in der Kartusche, in der Nachfolge Gustav Adolfs steht. Am unteren Bildrand werden die abgebildeten Herrscher in einer Schriftleiste als Gustav Adolf und Karl XII. (1682-1718) benannt. Karl XII., seit 1697 König von Schweden, war überzeugter Protestant und garantierte den Lutheranern in Schlesien erneut die freie Ausübung ihrer Religion. Auf diesem Hinterglasbild wird die evangelische Kirche daher folgerichtig unter dem Schutz der beiden Herrscher präsentiert. Das Hinterglasbild offenbart sich damit ausdrücklich als protestantisches Bekenntnisbild, das gleichzeitig zur religiösen Erbauung sowie zur Abgrenzung vom Katholizismus diente. Die protestantischen Hinterglasbilder entstanden im 18. Jahrhundert im Kontext der bikonfessionellen Reichsstadt Kaufbeuren, die durch zahlreiche Konflikte zwischen den Konfessionen geprägt wurde.

Autor

Susanne Sagner / Petra Weber

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F