Allegorie des Herbstes (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

Jahreszeitendarstellungen sind in der Hinterglasmalerei des 18. Jahrhunderts überaus beliebt. Für die Kaufbeurer Hinterglaskunst ist eine komplette Serie allegorischer Darstellungen der Jahreszeiten bekannt. Alle Bilder der Serie sind gleich aufgebaut: Vor einem hellblauen Hintergrund sind jeweils in einem ovalen Medaillon die Figuren als Hüftbild zu sehen. Unterhalb bezeichnet ein an den Enden eingerolltes Spruchband die jeweilige Jahreszeit. Die Figur des Herbstes trägt eine weiße Rüschenbluse unter einem blassroten Mieder mit einem grünen Rock. In ihren Händen hält sie einen Korb mit saftigen gelb-orangenen Äpfeln. Auf ihrem Kopf trägt sie einen geflochtenen Strohhut mit einem rot-weißen Hutband. Ganz typisch für die Kaufbeurer Hinterglaskunst sind der blaue Hintergrund, die Rahmung des Porträts in einem ovalen Medaillon, sowie das eingerollte Spruchband. Ein weiteres Zuschreibungskriterium ist der noch original erhaltene Rahmen aus Halbrundleisten. Da die Figuren große Ähnlichkeit mit signierten Werken des Kaufbeurer Hinterglasmalers Johann Matthäus Bauhoff (1716-1788) aufweisen, wird die Serie ihm zugeschrieben. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Author

Susanne Sagner / Petra Weber

Rights Statement Description

RR-F