Christ, Lena: Die Rumplhanni. Eine Bauerngeschichte

Monacensia

Beschreibung

Lena Christ (1881-1920) debütierte 1912 mit ihren "Erinnerungen einer Überflüssigen", in denen sie ihre Erlebnisse als ungewolltes uneheliches Kind literarisch verarbeitet. Sie, die heute als bedeutende deutsche Autorin gilt, begann das Glück zu suchen; ihre Fluchtlinien finden sich in ihren Romanen wieder: "Glei frisch drauf los und mitten eine ins Glück!", heißt es in dem 1916 in München erschienenen Roman "Die Rumplhanni", der neben "Madam Bäurin" (1919) den Weg zu einem selbstbestimmten Leben als Frau zeichnet. Auf Anraten ihres Mannes Peter Benedix (1877-1954) schrieb Christ das ursprünglich als Theaterstück geplante Werk zum Roman um. In diesem schildert sie die skrupellosen Versuche der Johanna Rumpl, gesellschaftlichen Aufstieg zu erlangen. Die "Rumplhanni" verdient ihr Brot zunächst als Magd und versucht, nachdem sie den Hauserbauern nicht damit überrumpeln kann, dass sein Sohn sie heiratet, ihr Glück in München, wo sie es am Ende zur Wirtin bringt. Ihre Fluchtlinie ist der "Madam Bäurin" entgegengesetzt: "'Draußen bei den Bauern geriet ihr alles falsch, in der Stadt gedeiht ihr auch das Schlimme zum Guten.' […] Die Rumplhanni lebte in einer Welt, in er es gang und gäbe war, die Dienstboten sexuell auszubeuten. Bereits ihr Name beinhaltet im bairischen Dialekt eine vulgäre Anspielung: 'Rumpeln' bedeutet 'Geschlechtsverkehr haben'." (Gunna Wendt)

Autor

Peter Czoik