Buttermaschine "Westfalia", Typ GA 225 BNZ

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Diese Buttermaschine, auch als Butterfertiger oder Butterungsmaschine bezeichnet, zeigt den Fortschritt bei der Milchverarbeitung zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Sie ist für den Handbetrieb sowie für den Elektroantrieb ausgelegt und vereint zwei Arbeitsgänge in einem Gerät: das Milchentrahmen sowie das Kneten für die Butterherstellung. Gebaut wurde sie von der 1893 in Oelde (Nordrhein-Westfalen) gegründeten Westfalia Separator AG, die sich auf Zentrifugen und Trenntechnik spezialisiert hatte, nicht nur für die Lebensmittelproduktion, sondern auch für die Chemie- und Transportindustrie, z. B. zur Entwässerung und Entsalzung von Rohöl. Für Bäuerinnen, die täglich große Mengen Rahm zu Butter verarbeiteten, war dieses Gerät eine große Arbeitserleichterung, mussten sie doch vorher einen Stampfer im Buttergefäß mit viel Muskelkraft bewegen. Für die Bauernfamilien war das durch den Butterverkauf eingenommene Geld ein wichtiges Zubrot. Zwar gewann der Lebensmittelhandel seit dem 19. Jahrhundert an Bedeutung, doch spielte die Selbstversorgung weiterhin eine große Rolle. Meist waren in den Familien die Frauen für Vorratswirtschaft und Nahrungszubereitung zuständig: Kochen, Brot backen, Kraut hobeln, Buttern usw. gehörten zu ihren alltäglichen Aufgaben. Technisierung, künstliche Kühlung und industriell gefertigte Nahrungsmittel führten im 20. Jahrhundert zu neuen Ernährungsweisen und rationeller Küchenarbeit. Trotz stark zunehmender Berufstätigkeit der Frauen außer Haus ändert sich die Aufgabenverteilung im Haushalt nur zögerlich.