Haarbild zum Totengedenken an eine Frau

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Im Zentrum des Haarbildes befindet sich eine sepiagetönte schwarz-weiße Fotografie, die eine sitzende, festlich in Schwarz gekleidete Frau im Fotoatelier zeigt. Ein Trauerbaum sowie ein Kranz aus Blüten und Blättern, gearbeitet in Schlingen-, Schlaufen- und Wickeltechnik aus braunem Haar, umrahmen das Porträt. Die Blüten zieren kleine, teils an Vergissmeinnicht erinnernde Glasperlen in Blau- und Brauntönen sowie weiße Knospen aus Wachs. Das ungewöhnlich asymmetrisch auf grünem Samt wohl sekundär montierte Arrangement umgibt ein achteckiger, schwarz lackierter Profilrahmen aus Nadelholzleisten. Haarbilder, die überwiegend der Erinnerung an verstorbene Familienmitglieder dienten, entstanden vor allem im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Dazu wurden plastisch gearbeitete Blütenarrangements aus dem Haar von Verstorbenen in kastenförmige verglaste Rahmen montiert oder als Arrangements in Haarklebetechnik flach gerahmt. Diese Art des Wandschmuckes entstand (semi-)professionell, gelegentlich auch als Laienarbeit. Eine ältere Sonderform der Haarbilder bilden sentimentale Freundschaftssouvenirs.