Turmuhr der Klosterkirche "Mariä Himmelfahrt", Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld
Beschreibung
Mit dem Einbau der Turmuhr 1722 fand der Kirchenneubau in Oberschönenfeld unter Äbtissin M. Victoria Farget (reg. 1722–1742) einen ersten Abschluss. Die Räderuhr mit Spindelhemmung steuerte die Zeiger an mehreren Zifferblättern: am Kirchturm, im Nonnenchor, im Gang des Konventbaus sowie im Kreuzgarten. Neben dem Gehwerk sind zum Anschlagen der Viertelstunden sowie zweimal der vollen Stunden drei Schlagwerke vorhanden. Das Kontrollzifferblatt ist von reicher Malerei umgeben: Sie zeigt die Himmelfahrt Mariens, das Wappen der Äbtissin Victoria Farget, die Heiligen Stephan Harding und Bernhard v. Clairvaux und auf der Pendelscheibe den Erzengel Michael. Die Regel des hl. Benedikt erfordert die Einhaltung von festen Gebets-, Lese- und Arbeitszeiten. Deshalb ist die Zeitmessung für die Zisterzienserinnen von größter Bedeutung. Die Turmuhr wurde 1963 durch eine elektrische Steuerung ersetzt. Die Chronistin der Abtei Oberschönenfeld, Äbtissin Elisabeth Herold (reg. 1633–1657), vermutete die Gründung des Klosters im Jahr 1211. Erstmals urkundlich erwähnt wird es 1248. Die Klosteranlage entstand zwischen den Jahren 1691 und 1758 anstelle älterer Vorgängerbauten neu. Ende 1802 erfolgten Beschlagnahmung und Säkularisation; 1836 wurde das Kloster rekonstituiert, doch bis zur Wiedererhebung zur Abtei dauerte es noch 82 Jahre. 1922 erfolgte die Wahl der ersten Äbtissin nach der Säkularisation.