Rosenkranz mit goldtopasfarbenen Glasperlen und Wallfahrtsmedaillen, darunter Violau

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der wohl neu aufgefädelte Rosenkranz besteht aus facettierten, goldtopasfarbenleuchtenden Aveperlen aus Glas. Im Kontrast dazu stehen die dunklen, aus Zinn gegossenen und stark abgegriffenen Anhänger - vor allem Wallfahrtsmedaillen - das Credokreuz sowie die große geigenförmige Abschlussmedaille: Sie zeigt das Gnadenbild der Wallfahrtskirche Violau (Lkr. Augsburg). Die weiteren Einhänger lassen sich größtenteils identifizieren, darunter eine geigenförmige Wallfahrtsmedaille vom Wiesheiland, revers das Gnadenbild von Ettal; eine Wallfahrtsmedaille mit durchbrochenem Rand des Gnadenbilds Maria Zell, revers der Wiesheiland; eine herzförmige Wallfahrtsmedaille zur „Mutter der Schönen Liebe“ in Wessobrunn und die dortige Bruderschaft zur Unbefleckten Empfängnis, revers die flammenden Herzen Jesu und Mariä und das Benediktuskreuz. Die große Medaille von Violau sowie wohl fast alle weiteren entstanden gemäß den Forschungen von Thomas Raff in der Zinngießerei Schweizer in Dießen am Ammersee. Dort wurden Wallfahrtsmedaillen nach Vorbildern aus edleren Metallen preiswert in hohen Stückzahlen aus Zinn gegossen. Während die Vorlagen zumeist in die erste Hälfte des 18. Jh. zu datieren sind, können die Gießlinge auch wesentlich später entstanden sein. Eine zeitliche Annäherung erlauben die geschliffenen Glasperlen, wie sie vergleichbar bereits vor 1837 in Gablonz (Jablonec nad Nisou, Tschechien) gefertigt wurden, während die Wallfahrt in Violau durch die Säkularisation eine Unterbrechung bis 1820 erfuhr.