Wäscheunterlage zum Wäschefalten und -aufbewahren

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die Benutzerin dieser Wäscheunterlage, 1914 in Aretsried (Lkr. Augsburg) geboren, heiratete 1938 einen Landwirt aus dem nahe gelegenen Wollishausen. Sie brachte eine umfangreiche Wäscheaussteuer mit in die Ehe: zwölf weiße Bettüberzüge zum Aufbewahren, zwei Paar weiße zum Gebrauch, eine Portion Handtücher, ihre Kleidung, Unterwäsche und Schlafanzüge. Feine Unterhemden nähte und verzierte sie selbst, mitunter applizierte sie maschinengestickte Blumen darauf, die als Sammelobjekte Schokoladetafeln beigelegt waren. Ihr weißes Brautkleid aus Seide färbte sie später dunkelblau ein – es blieb bis 1955 ihr bestes Kleid. Offensichtlich schätzte sie einen pfleglichen Umgang mit Kleidung und Wäsche sehr. Mit Hilfe von Wäscheunterlagen lässt sich Wäsche gleichmäßig und exakt falten, vor allem Seidenwäsche verrutschte darauf nicht so leicht. Die im Schrank fein säuberlich aufgeschichtete Wäsche war lange Zeit der Stolz jeder Hausfrau, denn sie trug die Verantwortung für die kraft- und zeitaufwendige Wäschepflege. Der Besitz zahlreicher Wäschestücke galt als Statussymbol.