Kleines Andachtsbild in Blattform: Maria Crescentia Höß von Kaufbeuren

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das Wallfahrtsbildchen in Form eines Laubblattes aus gestanztem weißem Papier trägt eine kolorierte mit „Die hl. Crescentia / von der / Wallfahrt Kauf / -beuern.“ bezeichnete Lithografie. Das montierte Halbporträt zeigt die Franziskanerin Maria Crescentia Höß mit einem Kruzifix in den Händen. Der Nimbus und die Bezeichnung als Heilige zeigen die Popularität der Gnadenstätte in Kaufbeuren, auch wenn der Seligsprechungsprozess, durch die Säkularisation verzögert, erst im Jahr 1900 seinen Abschluss fand. 2001 sprach sie Papst Johannes Paul II. unter großer Anteilnahme schwäbischer Pilger heilig. Seither gehört sie zum kleinen Kreis der aus Schwaben stammenden Heiligen. Außer ihr zählen nur noch zwei weitere Frauen – die hl. Afra und die hl. Radegundis von Wellenburg – dazu. Im Jahr 1703 trat die Weberstochter Anna Höß (1682–1744) aus Kaufbeuren in das dortige Kloster der Franziskanerinnen ein und erhielt den Ordensnamen Maria Crescentia. 1741 wurde sie zur Oberin gewählt. Bekannt geworden durch ihre Visionen, suchten Menschen aus allen Ständen, darunter Kaiserin Maria Theresia, Fürsten und Äbtissinnen, ihren (brieflichen) Rat in geistlichen und auch weltlichen Anliegen. Direkt nach ihrem Tod setzte eine Wallfahrt zu ihrem Grab in der Klosterkirche ein.