Pigmentregal aus der Malerwerkstatt von Adalbert Hösle

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

In diesem großen Regal mit Fachböden und Schubladen lagerte Adalbert Hösle häufig benötigte Farbpigmente. Es dominierte seine Werkstatt, die außerdem mit zwei Werkbänken, mehreren Schränken zur Unterbringung von Pinseln und Walzen, Regalen zur Verwahrung von Geräten wie Farbmühle und Sprühpistolen sowie Farbkübeln, Fässern und zahlreichen Hängevorrichtungen an der Decke ausgestattet war.

Der Malermeister Adalbert Hösle (1920–2004), der bereits als Lehrling in die väterliche Malerwerkstatt in Langenhaslach (Lkr. Günzburg) eingetreten war, leitete diese nach dem Tod des Vaters von 1949 bis 1992. Maler zählten bis in die 1960er-Jahre zu den am häufigsten ins Haus geholten Handwerkern: Die ländliche Kundschaft ließ ihre Räume regelmäßig streichen, die Küchen teilweise sogar jährlich. Daher gab es in fast jedem Ort einen Malerbetrieb, der das nötige Fachwissen zum Mischen und Verarbeiten von Wandfarben und Lacken besaß und auch die Möbel der Kundschaft verschönerte.

Das Museum Oberschönenfeld erwarb 2006 die Malerwerkstatt einschließlich der Geschäftsbücher und Rechnungen als typisches Beispiel eines ländlichen schwäbischen Handwerksbetriebs. Darüber hinaus galt Hösle als Meister der Maserierungsmalerei und als vielseitiger Künstler, der Schießscheiben, Maibäume, Milchkannen und Möbel, aber auch Fassaden mit figürlichen Motiven und Hintergründe von Weihnachtskrippen dekorierte.