Ölgemälde: Maria Crescentia Höß von Kaufbeuren als Oberin

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das Ölgemälde zeigt die Franziskanerin Maria Crescentia Höß von Kaufbeuren im Halbporträt als Oberin (reg. 1741–1744). Sie wendet sich einem Kruzifix zu, das sie mit beiden Händen hält. Am Gürtel trägt sie einen Rosenkranz mit blauen Seidenschleifen. Den Hintergrund bilden die den Himmel erleuchtenden Strahlen des Heiligen Geistes, eine dunkle Landschaft und ein angeschnittener Architekturbogen mit korinthischem Kapitell. Das Gemälde schützt ein schwarz gefasster Nadelholzrahmen mit Wellenprofil und gekehltem Lichtprofil. Der Bildtypus des im Handel erworbenen Gemäldes entspricht zwei weiteren, die sich im Besitz des Klosters Kaufbeuren befinden. Diesen Bildern fehlt allerdings das hier detailliert ausgearbeitete Kapitell im Hintergrund. Möglicherweise diente allen ein Kupferstich als Vorlage. Crescentia wurde bereits zu ihren Lebzeiten mehrmals porträtiert, unter anderem von Joseph Schwarz (1709–1766) aus Buchloe. Im Jahr 1703 trat die Weberstochter Anna Höß (1682–1744) aus Kaufbeuren in das dortige Kloster der Franziskanerinnen ein und erhielt den Ordensnamen Maria Crescentia. 1741 wurde sie zur Oberin gewählt. Direkt nach ihrem Tod setzte eine Wallfahrt zu ihrem Grab in der Klosterkirche ein. Die demütige Nonne und weise Ratgeberin mächtiger Persönlichkeiten gehört seit 2001 zum kleinen Kreis der aus Schwaben stammenden Heiligen. Außer ihr zählen nur noch zwei weitere Frauen – die hl. Afra und die hl. Radegundis von Wellenburg – dazu.