Griffelkasten mit Motiv der sieben Schwaben

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der blau lackierte, mit Druckverschluss ausgestattete Griffelkasten aus Buchenholz ist mit einem bunten Abziehbild verziert. Es zeigt die sieben Schwaben, die sich mit einem Spieß mehr zögerlich als kämpferisch einem aufspringenden Hasen nähern. Das Grundmotiv des Schwanks von den sieben Schwaben, die Jagd auf ein Ungeheuer machen, das sich nach vielen Abenteuern als harmloser Hase entpuppt, reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Zu den bekanntesten literarischen Bearbeitungen des Stoffes zählt das Volksbüchlein von Ludwig Aurbacher (1784–1847) aus Türkheim (Lkr. Unterallgäu), das er 1827 veröffentlichte. Dabei wies er den sieben tölpelhaften Protagonisten spezifische Eigenschaften und Herkunftsorte zu. Im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts kam es zu einer Popularisierung der Geschichte – auch in zahlreichen Schul- und Kinderbüchern – wobei sich stereotype Vorstellungen von „den Schwaben“ verfestigten. Die Spottfiguren entwickelten sich zum Markenzeichen des Schwäbischen mit Wiedererkennungswert: An vielen Stellen begegnet man ihnen im schwäbischen Sprachraum – ob als Brunnenfigur, als Denkmal, als Bild oder auf Alltagsgegenständen.