Warenverpackung, Faltschachtel "Quieta Grün Kaffee-Ersatz-Mischung"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die Faltschachtel für 500 g „QUIETA Grün Kaffee-Ersatz-Mischung“ – ein Produkt aus Roggen, Zichorie, Malz und Feigen der Quieta-Werke Augsburg – stammt aus dem 1914 als Kolonialwarenladen gegründeten Gemischtwarengeschäft von Viktoria Linder (1910–1997) in Bobingen (Lkr. Augsburg), das sie von ihrem Vater übernommen hatte und bis 1993 führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg beinhaltete ihr Sortiment sowohl Dinge des täglichen Bedarfs als auch Genussmittel wie Kaffee, Süßigkeiten und Tabakwaren. Der Verkauf fand über die Ladentheke statt; ein kurzes Gespräch, zumindest über das Wetter, gehörte zum Einkauf dazu. Alfred Kasper gründete 1912 die Quieta-Werke in Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz), wo er 1907 mit der Herstellung des Kaffee-Ersatzmittels Quieta begonnen hatte. Bald entstanden in Augsburg (1919) und in Leipzig (1922) Zweigfabriken. Das Unternehmen geriet in Folge des 1934 erlassenen Rabattgesetzes in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde zahlungsunfähig. Das Bad Dürkheimer Werk führte der Schwager des Firmengründers, Fritz Opitz, als Dürkheimer Kaffeefabrik (DÜKA) weiter. Der schwäbische Standort wurde als Quieta-Werke GmbH Augsburg eigenständig und konnte 1952 einen Neubau an der Holzbachstraße beziehen. Carl Moll (1940–2008) übernahm die Firma und ließ sie 1976 als Quieta-Werke-Vertriebs-KG Carl Moll ins Handelsregister eintragen. 1997 erfolgte die Umbenennung in Carl Moll Landkaffee GmbH, die mit einem drastischen Personalabbau einherging. Das Firmengebäude wurde 2001 abgerissen.