Werbebeigaben der Quieta-Werke, Spielzeugfiguren: Zwerge

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die weißen Kunststoff-Zwerge auf einem mit „QUIETA“ bezeichneten, grünen Hohlsockel dienten als Kaufanreiz für Kaffee-Ersatz-Produkte der Quieta-Werke GmbH. Sogenannte Margarinefiguren waren als Werbebeigaben zu Margarine, Ersatzkaffee und anderen Waren von 1920 bis in die 1950er-Jahre bei Kindern beliebte Sammelobjekte. Sieben Zwerge dieser Serie, die mit verschiedenen Gegenständen wie Gitarre, Kochlöffel oder Bierkrug dargestellt sind, trug ein Mädchen (geb. 1943) aus Dasing (Lkr. Aichach-Friedberg) bis etwa 1955 zusammen. Dass ihre Eltern nicht nur viel Kaffee tranken, sondern auch den günstigeren Ersatzkaffee konsumierten, ließ ihre Figuren-Sammlung schnell anwachsen. Alfred Kasper gründete 1912 die Quieta-Werke in Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz), wo er 1907 mit der Herstellung des Kaffee-Ersatzmittels Quieta begonnen hatte. Bald entstanden in Augsburg (1919) und in Leipzig (1922) Zweigfabriken. Das Unternehmen geriet in Folge des 1934 erlassenen Rabattgesetzes in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde zahlungsunfähig. Das Bad Dürkheimer Werk führte der Schwager des Firmengründers, Fritz Opitz, als Dürkheimer Kaffeefabrik (DÜKA) weiter. Der schwäbische Standort wurde als Quieta-Werke GmbH Augsburg eigenständig und konnte 1952 einen Neubau an der Holzbachstraße beziehen. Carl Moll (1940–2008) übernahm die Firma und ließ sie 1976 als Quieta-Werke-Vertriebs-KG Carl Moll ins Handelsregister eintragen. 1997 erfolgte die Umbenennung in Carl Moll Landkaffee GmbH, die mit einem drastischen Personalabbau einherging. Das Firmengebäude wurde 2001 abgerissen