Handwerkskundschaft der Krumbacher Nagelschmiedemeister für den Gesellen Joseph Zöckle, 1804

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die Handwerkskundschaft mit einer Gesamtansicht des Marktes Krumbach entwarf der ortsansässige Maler Franz Xaver Stehle (1752–1817) zwischen 1774 und 1780, als Stecher signierte Franz Xaver Hutter (1755–1820) aus Augsburg. Mit dem handschriftlich ausgefüllten und unterzeichneten Kupferstich-Vordruck bescheinigte der Zunftmeister Friedrich Hilber und weitere Schmiede dem Nagelschmiede-Gesellen Joseph Zöckle aus „Clefen“ am 2. April 1804 seine vierwöchige Arbeitszeit in Krumbach. Solche Kundschaften benötigten Gesellen zum Nachweis ihrer zunftgemäßen Wanderschaft, eine wichtige Voraussetzung zur Erlangung der Meisterwürde. Auf ihrer mehrjährigen Walz sammelten sie Erfahrungen, erlernten neue Techniken und erhielten Einblick in unterschiedliche Betriebe. Im damaligen Markt Krumbach, der bis 1805 zur vorderösterreichischen Markgrafschaft Burgau gehörte, organisierten sich die Handwerker in sechs Zünften, die 26 verschiedene Gewerke umfassten.