Elektrischer Rauchverzehrer in Form einer Katze, Goebel, Modell ET 427

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Bei der kleinen, hohl gegossenen Figur einer sitzenden Katze mit gespritztem Dekor ist seitlich eine Tasche zum Befüllen mit Wasser, das mit einigen Tropfen Duftöl versetzt wurde, ausgeformt. Eine im Korpus fixierte Glühbirne ließ durch ihre Wärme die Flüssigkeit verdampfen, beleuchtete die eingeklebten grünen Glasaugen und streute Licht durch fünf Löcher am Hinterkopf. Auf dem Boden befinden sich eine blaue „V“-Unterglasurmarke mit Hummel sowie die Modellbezeichnung „ET 427“ (ET für elektrische Tiere) als Pressstempel. Die Marke verweist auf die W. Goebel Porzellanfabrik Oeslau und Wilhelmsfeld. Das 1871 gegründete Unternehmen aus Oeslau (Rödental, Lkr. Coburg) war vor dem Ersten Weltkrieg mit Luxusporzellan erfolgreich, während der 1920er-Jahre mit Produkten für den amerikanischen Markt und ab 1935 mit den sogenannten Hummel-Figuren nach den Zeichnungen der Franziskanerin Maria Innocentia Hummel (1909–1946). Elektrifizierte Rauchverzehrer aus Porzellan, die ab etwa 1910 auf den Markt kamen, erfreuten sich in den 1950er- und 1960er-Jahren in Form von Hunden, Katzen, Elefanten, sehr oft Eulen, Enten, Löwen, Bären usw. sowie niedlicher Kinderfiguren zur Neutralisierung von Tabakgeruch in Räumen größter Beliebtheit.